Speedsightseeing in Darwin

Angekommen in Darwin – Zivilisation! Oh man war ich erst mal überfordert. Sooo viele Menschen – ich war das gar nicht mehr gewohnt. Ich hab im Melaleuca Backpackers eingecheckt, was mitten im Zentrum von Darwin war und rundrum nur Party! Wir haben uns dann verabredet, um am Abend auf den Beach Market zu gehen. Aber erst mal ankommen. Der Markt war echt ganz cool. So ganz viele verschiedene Sachen – Essen, Aboriginal Art und was halt auf so Märkten immer so ist. Als ich dann heimkam wollte ich eigentlich gleich ins Bett gehen, aber bis ich dann geduscht hatte und dann noch mal kurz im Internet war und dann noch mit meinem Zimmergenossen (auch ein Deutscher) geratscht hatte, wars dann doch schon Mitternacht. Aber ich konnte ja ausschlafen am nächsten Tag – dachte ich zumindest! Um 7 bin ich aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen :-(. Dummer Biorhythmus. OK – was mach ich jetzt schon so früh auf? Ich wollte ja mehr Sport machen, wozu ja genau die richtige Gelegenheit war. Bin also 4,5 km durch Darwin gelaufen (an den Hafen und durch den Park usw.) und hab auch paar Sit-ups und Liegestützen gemacht. Richtig fleißig. Danach hatte ich zwar 3 Tage Muskelkater, aber was solls. Als ich zurückkam bin ich sofort in den Pool gesprungen, danach unter die Dusche und dann Frühstück und dann wars auch schon 11 und ich war huuundemüde. Also warum nicht einfach wieder ein bisschen hinlegen. Hab ja Zeit und eh nichts zu tun. Ich war übrigens wie so oft einfach mal wieder vollkommen planlos, wie es weiter gehen sollte. Dann hab ich mal ein bisschen im Internet gesurft (couchsurfing, gumtree usw.). Dann geb ich doch bei Gumtree Darwin und Reisegelegenheiten ein, um nur mal zu schauen, was so los ist und was ist – die erste Anzeige ist einfach perfekt: Eine Deutsche und ein Australier suchen 1-2 Leute, die mit ihnen durch den Kakadu National Park (den ich aufm Weg unbedingt sehen wollte) nach Adelaide fahren wollen. 4 WD mit Camping-Anhänger vorhanden -> nur Essen und Sprit teilen, Abfahrt Sonntag! Perfekt! Hab dann einfach mal ne SMS geschrieben und dachte, ja schau ma mal was passiert. Klingt ja echt cool! Nur 5 Minuten später ruft mich das Mädchen dann an und meint wies ausschaut – sie hätten nämlich wirklich noch einen Platz frei. Äääähh… mit so einer schnellen Antwort habe ich gar nicht gerechnet. OK – hab dann mal noch nach ein paar Details gefragt, wie z.B. ob sie in Alice Springs auch ein paar Tage bleiben, weil wenn ich schon den ganzen langen Weg dahinfahre, dann will ich das Red Centre schon auch anschauen. Daraufhin meinte sie nein, weil sie keine Zeit hätten, aber kein Problem – wir könnten auch einfach nur bis Alice mitfahren. Alles klar – immer noch Überforderung. Ich hatte damit gerechnet erst mal so 1,5-2 Wochen in Darwin zu bleiben, um paar Dinge zu erledigen, Freunde zu treffen usw.. Und jetzt in 2 Tagen abreisen. Äääähh… Ich meinte zu ihr dann, dass ich kurz drüber nachdenken müsste und sie in ner Stunde zurückrufen würde. Oh Mist! Plötzlich war ich gar nicht mehr müde – das war so aufregend. Ich bin doch grad erst angekommen und jetzt gleich wieder weiter? Irgendwie alles ein bisschen stressig, v.a. weil ich eigentlich auch den Litchfield National Park sehen wollte, zu dem sie nicht fahren wollten, aber dafür fahren sie zu den Edith Falls, wo ich schon war, wo ich allerdings sowieso meinen Bikini und mein Handtuch vergessen habe – vielleicht bekomme ich es ja wieder. Bin dann erst mal rausgegangen und hab Martina (der Schweizerin von der Tour) das erzählt und sie meinte nur, ob die für sie denn auch einen Platz frei hätten. Ja – haben sie. OK – nachdenken, wir hatten ja eine Stunde Zeit. Es saßen dann auch noch 2 andere Mädls bei uns am Tisch und die meinten wir sollten unbedingt fahren, weil Darwin voll langweilig ist und da nichts zu tun ist. Ach Mist! Nach einer halben Stunde nachdenken bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich fahren will. Und Martina? Ja sie auch! Perfekt! Hab dann gleich angerufen und Bescheid gegeben. Sie wollten sich dann treffen, um die Details zu besprechen und einkaufen zu gehen. Wir haben dann ausgemacht, dass sie zu unserem Hostel kommen und einfach anrufen, wenn sie da sind, aber vor 20 vor 7. Da hatten wir nämlich schon wieder was anderes ausgemacht. Aber zuvor gab es noch eine andere Frage zu klären. Wir haben ja immer noch den Samstag Zeit und eigentlich könnten wir ja da nach Litchfield fahren. Was braucht man zum fahren? Richtig – ein Auto und zwar einen 4-Wheel-Drive. Was ist so ein Auto? – Teuer! Was braucht man also noch? – Mitreisende! Mir ist dann ganz spontan eingefallen, dass ich ja den Deutschen aus meinem Zimmer fragen könnte. Er und sein Kumpel könnten ja mitkommen. Nach einer Stunde Überlegzeit meinten die dann auch, dass sie mitkommen! Perfekt. Also dann schnell Auto buchen. Haha – leichter gesagt als getan. Also wir wollten das Auto von Samstagmorgen 7 Uhr bis Samstagabend 7 Uhr. Problem war aber, dass man das Auto so spät nicht zurückgeben konnte, weil die Büros schon zu hatten. Man konnte es dann nur am Flughafen zurückgeben, aber der ist 10 km weg und da stellt sich dann die Frage – wie kommen wir dann hin? Irgendwann sind wir dann mal auf die glorreiche Idee gekommen, dass ja die Jungs am nächsten Tag das Auto zurückgeben könnten, wenn die Büros in der Stadt wieder aufhaben. Dann müssten wir zwar eine Extragebühr bezahlen, weil die unter 25 sind (Martina wär nämlich schon 26), aber was solls. Problem war aber dann, dass man erst ab 21 mieten durfte und der eine war erst 20 und der andere war zwar 21, hatte aber keinen Führerschein. Ja so ein Mist! Also dann doch der Flughafen. Müssten halt dann mit dem Shuttle für 30 Dollar zum Flughafen und am Abend wieder zurückfahren. Und das müsste alles Martina machen, weil sie ja alt genug war, um ohne Extragebühr zu mieten. OK – das Shuttle kann man von unserem Hostel buchen, weshalb ich dann mal gefragt hab, wann es denn überhaupt geht. Die Zeiten wären total beschissen gewesen und er empfahl mir dann besser mit dem Taxi zu fahren. OK – mit diesen Neuigkeiten bin ich dann wieder zu den anderen und die haben in der Zwischenzeit das Wetter angeschaut und festgestellt, dass es regnen soll. OK – nach ca. 2,5 Stunden Versuch ein Auto zu mieten, haben wir dann letztlich aufgegeben – alles viel zu kompliziert. War voll traurig irgendwie! Kein Litchfield und kein cooler Tag. Hmm! Stressig wars zudem dann auch ein bisschen, weil wir uns 10 Minuten später schon mit den anderen von der Tour getroffen haben, um uns mit dem älteren Ehepaar aus unserer Tour, die schon früher ausgestiegen sind, zum Essen zu treffen. Schnell umziehen und los geht’s. Ach ja – eigentlich wollten doch die anderen zwei noch kommen, aber die haben dann eine SMS geschrieben, dass sie es nicht schaffen und ob wir morgen machen können?! Haben dann am nächsten Tag 10 Uhr ausgemacht. Waren mit dem Ehepaar dann beim Mexikaner! War das gut und für australische Verhältnisse auch gar nicht so teuer. Also ich hab 15 Dollar bezahlt und das ist für ein richtiges Restaurant in Australien meeega billig und es hat so gut geschmeckt! War ein richtig cooler Abend und das Ehepaar, das aus Sydney war, hat mich dann auch noch eingeladen, sie in Sydney besuchen zu kommen – voll cool! Also wenn ich mal 50 und verheiratet bin, dann will ich auch so sein wie die! Die waren einfach so cool. Also ein echt gelungener Abend und er war noch nicht zu Ende. Sind dann danach noch in Irish Pub gegangen und dort hab ich dann auch noch einen Freund getroffen, den ich aus Broome kannte. War eh alles so stressig, weil ich ja mehrere Leute treffen wollte, aber ja nur noch 1 Tag Zeit hatte. Zur gleichen Zeit hat Martina auch jemanden getroffen und zwar jemanden, der irgendwie entfernt mit ihr verwandt war. Die waren wegen der Beerdigung von irgendeinem Familienmitglied in der Schweiz und haben dort Martina´s Mama getroffen und die meinte, dass Martina in Australien wäre. So kam es, dass sie sich getroffen haben und jetzt kommt der Höhepunkt. Die haben angeboten mit ihr erst zu den Jumping Crocodiles zu fahren und danach in den Litchfield National Park. Unglaublich oder? Als sie dann meinte, ob sie mich mitnehmen könnte, weil ich das mit dem anderen Trip alles organisiert hätte, haben sie nur „Of course!“ gesagt. So kam es, dass ich dann doch noch in den Litchfield National Park gefahren bin. Gut, dass ich meine Wäsche doch schon am Freitag gewaschen hatte. War zwar noch nicht trocken, aber die konnte ich ja am Samstagmorgen auch holen. Blöd auch, dass wir den anderen zwei dann absagen mussten. Die meinten dann so, dass wir uns ja am Abend treffen könnten… Also gut! Samstagmorgen 9 Uhr Abfahrt mit Patrick, der der Bruder von dem ist, der in der Schweiz war. Er selbst musste nämlich arbeiten. Die zwei kommen übrigens ursprünglich aus Neuseeland und der eine kam wegen der Arbeit vor 3 Jahren nach Australien und Patrick kam Anfang diesen Jahres. Also los geht’s! Erster Stopp: Woolworth (bisschen Getränke und Essen kaufen) und Tankstelle. Nicht so spannend, aber danach gleich die Jumping Crocodiles! Da sind wir mit dem Boot rausgefahren und die Mitarbeiter haben mit einer Angel mit Fleisch die ganz großen Krokodile zum springen gebracht. Riesenteile – bis zu 5 m lang und das schwerste war 800 kg schwer. Richtig cool – hätte 35 Euro gekostet, aber er hats gezahlt. Einfach so! Voll krass, aber das ist Australien! Der hat sich so gefreut, dass er uns was zeigen kann! Ach und was ich fast vergessen hätte: als wir ankamen durften wir auch noch eine Schlange halten – eine Python – meeega cool! 2 Stunden später: nächster Stopp Wetlands Visitor Centre! Das ist voll schön und erklärt alles über die Buschbrände usw.. Die müssen nämlich da sein, sonst würden die ganzen Bäume sterben, weil das Gras so hoch wird! Wusst ich auch noch nicht, aber ohne Buschbrände keine richtige Vegetation hier. Nach einem kurzen Aufenthalt dort ging es auch schon weiter nach Batchelor, was der Ort vor dem National Park ist. Dort arbeitet auch der Bruder, also haben wir den kurz besucht. Der ist Pilot und hat an dem Tag für den Parachute Club Darwin gearbeitet. Ich war so neidisch – da waren einfach 10 Leute, die alle Fallschirmspringen durften. Aber war echt cool, weil das halt Einheimische waren und keine Reisenden. Das ist ein ganz anderes Feeling! Dann ist es aber auch schon weitergegangen in den National Park. Kurzer Stopp bei den Termite-Mounds (die hier in Nord - Australien übrigens üüüüberall sind). Die sind so krass – da war ein Haufen über 5 m hoch und der andere wurde von Ameisen attackiert. Wir wollten dann die Termiten retten und haben Stöckchen in die Löcher gesteckt, wo die Ameisen in den Hügel rein sind und dann sind die Ameisen voll aggressiv geworden. Bestimmt haben die Ameisen und die Termiten da grad voll den Krieg in dem Hügel und wir haben jetzt den Termiten einen Vorteil verschaffen. Der schöne Hügel soll nicht sterben! Aber die aggressiven Ameisen haben die Stöckchen einfach in den Hügel geschoben. Voll krass! Ich glaub unsere Mission ist fehlgeschlagen :-(. OK – genug Termiten und Ameisen. Weiter geht’s zum Baden! Buley Rockholes (kleiner Wasserfall mit Strömung) und danach Florence Falls (großer Wasserfall, an dem wir dann auch Klippenspringen waren). Wunderschön! Weiter geht’s zu den Tolmer Falls (mittelgroßer Wasserfall, den man nur von oben anschauen kann, weil unten ein Regenerations-Bereich ist. Zu guter Letzt dann noch die Wangi Falls, die mit Abstand die beeindruckendsten und größten waren! Schwimmen kann man da zwar, aber es war erstens schon so spät und zweitens ist es nicht wirklich empfehlenswert, weil da Krokodile drin sein können! Das wars – das ist alles, was man ohne 4 WD anschauen kann. Was haben wir gelernt: man braucht keinen 4 WD, um in den Litchfield National Park zu fahren. Auch das Wetter war entgegen der Vorhersage ziemlich gut. Nur auf dem Heimweg hat es dann ein bisschen angefangen zu regen! Dann haben wir noch einmal in Batchelor angehalten, um dem Bruder Tschüss zu sagen und der hat uns dann auf ein Bierchen eingeladen. Ham dann vorher noch kurz den Australier und die Deutsche angerufen, ob es OK für sie wäre, wenn wir uns nicht mehr treffen vorher und die meinten OK. Also dann waren wir halt im Parachute Club auf ein Bierchen. Es war echt sooo lustig – die Leute waren einfach total cool! Eeecht witzig! 1,5 Stunden später haben wir dann schließlich die Heimreise angetreten. Waren ja noch so ca. 100 km und packen mussten wir ja auch noch! Einen kurzen Zwischenstopp gabs aber noch: Flugplatz Darwin! Der Pilot hat nämlich doch tatsächlich ein eigenes Flugzeug. So eine alte russische Maschine, die er zusammen mit 10 anderen für 100.000 Dollar gekauft hat. 20 Personen haben Platz und um zu fliegen musst du für 2.000 Dollar PRO FLUEGEL tanken! Voll verrückt! Wir haben uns dann da auch mal reinsetzen dürfen und das ganze anschauen. Echt cool! Schade, dass wir nicht mehr länger da sind, sonst hätten wir nämlich mal mitfliegen dürfen! Wow! Das war noch ein weiteres Highlight des Tages. Gut – jetzt aber wirklich ab nach Hause und packen! War dann um 11 endlich zurück im Hostel! Was für ein ereignisreicher Tag. Abfahrt am nächsten Tag war übrigens 6 Uhr! Hab dann noch gepackt und mit dem Deutschen geratscht. Der musste in der Nacht um 3 aufstehen, weil der zu einer Woofing-Farm gefahren ist. Der wollte dann noch die Bilder sehen von dem, was er verpasst hat und so kam es, dass ich letztendlich um 1 ins Bett gegangen bin und am nächsten Tag um halb 5 aufstehen musste. Das war mein Aufenthalt in Darwin :-). Kurz, aber knackig :-D. Mal schauen, was uns auf dem Trip erwartet!

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