Alice Springs:
Sodala – ich schreibe mal wieder weiter. Hab zwar die letzten 4 Einträge oder so noch nicht hochgeladen, aber ich bin zurzeit einfach immer unterwegs, sodass ich nie Zeit oder Internet hab, um die Sachen hochzuladen. Aber irgendwann werde ich das dann machen. Iiiiirgendwann :-). Ich komm auch zurzeit leider überhaupt gar nicht dazu in Facebook oder zu zurückzuschreiben. Es passiert einfach viel zu viel. Also wir sind dann in Alice Springs angekommen, haben noch kurz eingekauft und dann haben uns die anderen zwei an unserem Hostel abgesetzt. Das war voll lustig, weil wir erst in der falschen Straße waren und da war auch ein Hostel und das war voooooll runtergekommen und wir dachten schon so – ooooh nein! Aaaaber irgendwie hatte das dann auch noch einen anderen Namen und dann haben wir nach 5 Minuten festgestellt, dass wir in der falschen Straße sind – Glück gehabt. Als wir dann in unserem richtigen Hostel angekommen sind, haben wir uns voll gefreut. Das war nämlich richtig schön. Richtig klein zwar, aber schön. Und als wir dann eingecheckt haben, war die Freude noch größer: wir haben ein 6-Bett-Zimmer gebucht, ein 4-Bett-Zimmer bekommen und waren nur zu zweit drin. Sooo cool. V.a. 22 Dollar mit Frühstück und kostenlosem Internet. Perfekt! Was uns dann aber aufgefallen ist, ist, dass es in Alice Springs einfach verdammt kalt ist. Nur 15 Grad – das war ich einfach nicht mehr gewohnt. Hatten ja die ganze Zeit davor immer über 30! Was haben wir dann gemacht? Wir haben doch tatsächlich die Heizung eingeschalten. Voll cool! Dann wars schön kuschlig warm und am nächsten Tag wollten wir unser Zimmer gar nicht verlassen. Draußen wars einfach so bitterkalt. Aber mittags ists dann gar nicht mehr so kalt gewesen. Wenn die Sonne scheint, hats dann doch so an die 25. Also haben wir unser Zimmer doch irgendwann verlassen und sind mal in die Stadt spaziert. Davor haben wir noch gefragt, ob wir unter Umständen eigentlich noch unseren Aufenthalt verlängern könnten und er meinte nein. Mist! Also sollten wir ja doch fast eine Tour buchen, weil umziehen ist ja dumm. In der Stadt waren wir dann bei Rock Tours, was ein Anbieter für Touren zum Ayers Rock, King´s Canyon und Olgas ist, den uns unsere anderen Tourguides empfohlen haben. Wir hatten dann mega Glück und die hatten noch genau 2 Plätze frei. Also kanns ja losgehen am nächsten Tag – um 6 Uhr :-(. Eigentlich wollten wir ja ein bisschen relaxen in Alice Springs, aber irgendwie wurde das nichts. War aber ganz praktisch, wir konnten nämlich unser Gepäck in unserem Hostel lassen. Nach der Tourbuchung haben wir uns dann auch ein bisschen musikalisch betätigt und an einem kostenlosen Digeridoo-Kurs mitgemacht :-). Das war vielleicht lustig. Digeridoo spielen ist echt verdammt schwer, aber wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß! Zurück im Hostel hieß es dann schon wieder packen! Man ist das anstrengend. Irgendwie hatten wir gar nicht so recht Lust, aber jetzt ists schon zu spät.
Tour - Tag 1:
Los geht´s – Abholservice um 6 Uhr morgens – definitiv zu früh, aber was solls. Am Anfang haben sie uns erst mal voll genervt. Nachdem wir alle Leute eingesammelt hatten, haben wir kurz am Büro von denen gehalten und dann haben sie uns mitgeteilt, dass wir in dem National Park mindestens 3 l Wasser pro Person mitnehmen müssen und wenn wir das nicht machen, dann dürfen wir nicht mit! Und wenn wir keine 3 l haben, dann können wirs bei dene im Büro kaufen - für 4 Dollar für 1,5 l. Das hat mich sooo aufgeregt. Ich musste dann eine Flasche kaufen, weil ich nur eine dabei hatte und zahlte doch tatsächlich 4 Dollar für eine Flasche Wasser, die im Supermarkt 1 Dollar gekostet hätte. Was ist denn das für ein Witz. Als wir dann erwähnt haben, dass sie uns das ja gestern bei der Buchung sagen hätte können, meinte die Frau nur, dass es auf dem Flyer stehen würde. Das haben wir natürlich überprüft und da steht „Mitbringen: …, Wasserflaschen, …“. Das ist doch ein Witz oder? Naja – egal – hilft ja nicht! Voll die Abzocke, aber was solls. Los ging´s. Es hat sich dann ziemlich schnell rausgestellt, dass unser Tourguide meeeeega cool ist, was dann die Stimmung recht schnell wieder aufgeheitert hat. Der war einfach so der Stimmungsmacher und hat das ganze echt riiichtig lustig und die Kultur auch richtig spannend gemacht. Die Gruppe an sich war aber leider nicht so toll. Also war schon cool, aber recht ruhig. Wir hatten halt eine Familie aus Österreich dabei (Mama, Papa und 2 Mädchen – 8 und 12), die nach Australien ausgewandert sind. Die waren zwar ziemlich cool an und für sich, aber halt ne Familie -> irgendwie doch anders als junge Leute. Und überhaupt voll viele Pärchen. Ein anderes Pärchen aus Deutschland und die haben sich nuuuur beschwert. Waren jetzt nicht so coole Leute, aber unser Tourguide war umso cooler und dann wars trotzdem lustig – außerdem warens ja eh nur 3 Tage ;-)! Erster Stopp war dann King´s Canyon oder in Aboriginal language: Watarrka. 3 Stunden Wanderung standen dort auf dem Programm. Sah irgendwie den Bungle Bungles ziemlich ähnlich, aber es war ganz cool, weil wir oben am Canyon rumgelaufen sind und sonst sind wir immer unten durchgegangen. Sonst gibt’s da nicht viel zu sagen – schaut euch die Bilder an! Auf der Weiterreise zum Campground haben wir dann noch ganz viel Feuerholz gesammelt und Bier gekauft und dann wars auch schon 8 am Abend. Das Ganze ist nämlich doch ganz schön weit von Alice Springs weg (500 km). Wusste ich gar nicht. Unser Campground war… hmm… einfach nichts :-). Ne Feuerstelle und … Nichts :-). Haben dann am Feuer Reis mit Gemüse und Hackfleisch gekocht, gegessen, geratscht, getrunken und dann in unseren Swags draußen geschlafen. Saukalt wars!!! Es hatte nur 2 Grad in der Nacht und ich hab sooooo gefroren!
Tour - Tag 2:
Um 6 Uhr hieß es dann auch schon wieder aufstehen und ich hab mich gefühlt als hätte ich einfach gar nicht geschlafen, aber was solls. Dabei hatte ich sogar extra einen Schlafsack von der Firma ausgeliehen, weil ich mir dache, dass mein Sommerschlafsack mit Sicherheit zu kalt ist, aber es war einfach immer noch zu kalt. Aber hilft ja nicht – weiter geht’s. Nächster Stopp: Olgas oder auf Aboriginal language: Kata Tjuta. Das war richtig schön, aber dazu schaut ihr euch am besten mal wieder Bilder an, wenn ich denn Zeit hab sie hochzuladen ;-). Sind da auch wieder 3 Stunden (7,5 km) gewandert und haben dann Mittag gegessen (Wraps). Nach einem kurzen Stopp an einem Aussichtspunkt, haben wir dann am Nachmittag ganz viel für die Bildung getan :-). Waren erst im Cultural Centre und haben dann den Mala Walk am Ayers Rock (Aboriginal language: Uluru) gemacht. Voll viel Aboriginie-Geschichte und das war richtig interessant. Der Uluru ist ja richtig heilig für die und da gibt’s tausende Geschichten rund um diesen Fels! Zu guter Letzt haben wir dann den Sonnenuntergang am Ayers Rock angeschaut, wo es dann auch Abendessen gab. War voll lustig. Da sind doch tatsächlich mindestens 4 Busse Asiaten angefahren. Wir vermuten, dass die einen irgendwie Japaner, die anderen Chinesen, die anderen Thaiwanesen usw. waren. Die hatten auch alle ihre eigenen Führer, die dann in deren Sprache gesprochen haben. Naja die vielen Asiaten und wir haben dann den Sonnenuntergang bestaunt und später dann den Mondaufgang, was eigentlich mindestens genauso cool war. Mondaufgang – ich find des ja immer noch verrückt, dass es sowas gibt in Australien. Blöderweise haben beim Mondaufgang auf der Straße, die zwischen uns und dem Uluru waren, ganz viele Autos angehalten, um das auch anzuschauen und haben ihr Licht nicht ausgeschaut. Jeder hatte immer die dummen Autos auf den Bildern. Dann ist unser cooler Tourguide losgerannt, um die wegzuschicken. Voll cool – das waren bestimmt 600 m und er ist einfach gesprintet. Als die Autos dann weggefahren sind, hat jeder einfach nur gefeiert. Abendessen hat übrigens auch unser Tourguide gekocht und war auch ganz gut, wenn auch nicht so gut wie das Essen von unserem anderen Tourguide. Es gab Chinesische Nudeln mit Lemongras-Gemüse-Soße, Spaghetti Bolognese und Hackfleisch mit Zwiebeln und Paprika. Essen war irgendwie ganz anders als auf unserer anderen Tour. Alles viel hektischer und einfach viel touristischer. Wobei wir allerdings auch fast doppelt so viele Leute waren (21 statt 12). OK – es ging dann auf den Campingplatz und da gabs erst mal Hot Shower. Juuuuuhu! Bisschen ums Lagerfeuer sitzen und Black Storries spielen und dann war auch schon Schlafenszeit. Diesmal dacht ich mir, mach ich es schlauer und habe meinen Sommerschlafsack in den Winterschlafsack in den Swag getan und mich wärmer angezogen und… es war nicht mehr sooo kalt, aber immer noch kalt :-(. Martina hat sich leider auch toootal erkältet. Ich Gott sei Dank bisher noch nicht, aber mal schauen.
Tour - Tag 3:
6 Uhr aufstehen! Frühstück gibt’s am Uluru, um den Sunrise anzuschauen. Ach und wir dachten alle, dass die Nacht kalt war, aber der Morgen – der war ja noch 1000-mal schlimmer, weils total windig war. Zum Aufwärmen gabs dann mal wieder ne Wanderung. rund um den Uluru – ganze 11,4 km. Das wars jetzt aber mit Wandern. Die Wanderung war auch nicht so spannend, weil der Rock eigentlich von jeder Seite gleich aussieht, aber bisschen Bewegung schadet nicht, v.a. weil wir den Rest des Tages dann fast mit Fahren verbracht haben. Erster kurzer Stopp war der Ayers Rock Flughafen, wo wir die Hälfte der Reisenden rausgeschmissen haben. Zweiter Stopp war eine Aussichtsplattform, an der man einen Salzsee sehen konnte und einen anderen Fels (Mount Conner). Dritter Stopp war ein Roadhouse und vierter und letzter Stopp war eine Camel Farm. Da war ich dann auch Kamelreiten. Voll witzig! Danach gings dann endgültig zurück nach Alice Springs, zurück ins Hostel. Ich hab jetzt den ganzen Text nochmal durchgelesen und es klingt teilweise, als wärs voll dumm und voll schlimm gewesen ;-). So sollte es eigentlich gar nicht klingen – daher noch ein Resumé: die Tour war richtig cool und die Geschichte mega spannend und die Landschaft mega toll. Es war nur einfach vieeeeel, vieeeel, viel zu kalt für meinen Geschmack und ein bisschen touristisch. Ich war halt einfach die Kimberley´s gewohnt, wo einfach nichts war. Aber trotzdem wars echt cool :-).
Zurück in Alice Springs:
Angekommen im Hostel hat auch schon die nächste Überraschung auf uns gewartet. Wir hatten ein 6-Bett-Zimmer gebucht und mal wieder ein kostenloses Upgrade bekommen, was zur Folge hatte, dass wir doch tatsächlich in ein Doppelzimmer gekommen sind. Soooo cool. Wir ham uns gar nicht mehr eingekriegt :-). Es hat sich dann herausgestellt, dass das Doppelzimmer ein eigener Caravan war - mit Kühlschrank, Tisch, Stuhl, einem großen und einem kleinen Bett und das wichtigste: Heizung!!! Ham wir uns gefreut – ich kanns gar nicht beschreiben. Privatsphäre und warm – unglaublich! Leider konnten wir uns gar nicht so lange da aufhalten, weil wir uns um halb 8 mit unserer Gruppe in der Rock-Bar getroffen haben, wo wir ein Abendessen für 10 Dollar bekommen haben, was für ein australisches Restaurant echt billig war. War auch echt ein witziger Abend. Bin bis um 2 oder so geblieben. Martina hat dann auswärts geschlafen :-), d.h. für mich: ein Zimmer für mich alleine! Sooo cool! Ich hab schon seit einer halben Eeeewigkeit nicht mehr alleine in einem Zimmer geschlafen. Und das Beste: es war warm. Wollte dann das Bett am nächsten Morgen gar nicht verlassen. Aber leider hatte ich da keinen Internetempfang mehr, weshalb ich dann um halb 12 doch mal aufgestanden bin ;-). Ich hatte auch gar keine Motivation aufzustehen. Ich hatte eh mal wieder überhaupt keine Ahnung, wies weitergeht. Beim Frühstück hab ich dann mal wieder Gumtree-Anzeigen durchgelesen und es war genau eine Anzeige von jemandem, der von Alice Springs nach Adelaide fahren will. Alle anderen fahren ja eher hoch in Norden, weil es da halt schön warm ist. Aber der, der runter fahren wollte, wollte an dem gleichen Tag noch fahren – bissi stressig, aber egal. Fragen kann man ja mal, was so sein Plan ist. Also hab ich schnell eine SMS geschrieben und gefragt, ob er denn überhaupt noch da ist und wann er fahren will und was sein Plan so ist. Er hat dann gemeint, dass er auf jeden Fall noch da ist und erst am Abend losfährt oder vielleicht auch erst am nächsten Morgen. Oh man – eigentlich wollte ich ja mal irgendwo ein bisschen länger bleiben, aber in Alice Springs gibt’s einfach nichts zu tun. Was will ich denn da? Außerdem weiß man ja nie, ob man wieder so schnell einen Lift findet. Als Martina dann irgendwann kam, hab ich die dann auch mal gefragt, was sie dazu meint. Sie ist ein bisschen krank, also wusste sie auch nicht so wirklich. Was sollen wir denn machen. Ich hab ihn dann nochmal angerufen und er meinte dann, dass er ja kurz vorbeikommen könnte, dann können wir das Auto anschauen. Wir haben nämlich auch ein bisschen befürchtet, dass es zu kalt sein würde. Gesagt, getan. Das Auto ist ein Campingauto. Wir haben vorne 3 Sitze und hinten ein Bett und eine Küche und dann kann man noch das Dach hochfahren und dann haben wir da noch Mal ein Bett und das Ganze für nur 5 Dollar am Tag, weil es Relocation ist. Und der Typ war auch voll nett. Ein Deutscher (natürlich :-O), namens Alexander, 26 Jahre alt und echt nett. Sein Bruder war auch noch dabei, aber der ist am gleichen Tag wieder zurück nach Darwin gefahren, wo die beiden hergekommen sind. Weil wir uns dann irgendwie gut verstanden haben, haben wir dann gleich am Nachmittag was zusammen gemacht. Ich wollte nämlich noch zur School oft he air und die wussten nicht, was sie machen sollten, also haben wir kurzerhand entschlossen, da zusammen hinzufahren. Die anderen sind da zwar dann nicht mit rein, weil es 7,50 Eintritt gekostet hat, aber ich wollte das schon anschauen. V.a. weil ich jetzt sooo lange im Outback rumgereist bin und mich immer gefragt habe, wie die Leute hier leben können und v.a. die Kinder. War schon echt interessant wie des funktioniert mit der Schule. Eigentlich war der Plan dann, dass ich einfach heimlaufe, aber als ich eine Stunde später rausgekommen bin, waren die anderen immer noch vor der Tür gestanden und haben geratscht. In der Zeit hat dann auch Martina beschlossen mitzukommen. Abends sind wir dann zusammen zum Anzac Hill gefahren, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Das ist so ein Hügel über Alice Springs und in dem Moment, wo wir den gesehen haben, haben wir eigentlich alles gemacht, was man in Alice Springs machen kann. Also nichts wie weg am nächsten Tag. Der Abend war eh nicht mehr so spannend. Kochen, Packen, Bilder austauschen und Schlafen. Das mit dem Bilder austauschen ist so eine Sache. Ich habe jetzt sooo viele Bilder. Ich glaub ich brauche Jahre bis ich die rausgesucht habe, die ich hochladen will. Aber ich hab mir letztens Mal überlegt, dass ich jetzt erst mal die Geschichten hochlade und die Bilder so nach und nach. Sonst wird des glaub ich nie was, v.a. weil ich ja immer gleich weiterfahr und nie irgendwo länger bleibe. Also gut – am nächsten Tag in der Früh bin ich aufgestanden und duschen gegangen (was übrigens schweinekalt war, weil die Dusche hier leider keine Heizung hat und auch keine Türe :-() und als ich zurück ins Zimmer kam, meinte Martina nur, dass sie nicht weiß, ob sie mitkommen soll, weil sie so krank ist. Neeein! Das wär ja voll schade. Wir ham uns einfach so gut verstanden. Aber ich könnte auch verstehen, wenn sie hierbleibt, aber eigentlich kann man in Alice Springs einfach gar nichts machen. Diese Entscheidung war dann auch echt eine schwere Geburt. Alexander ist dann schon vor der Tür gestanden und Martina hatte sich immer noch nicht entschieden. Ich hatte mein Gepäck schon in sein Auto und Martina hatte sich immer noch nicht entschieden. Der Plan war dann, zu fragen, ob noch ein Zimmer für die nächsten Nächte frei ist und wenn ja bleiben und wenn nein mitfahren. Der Typ an der Rezeption meinte dann, dass er das erst in einer halben Stunde sagen könnte. Mist! Martina kann sich nicht entscheiden. Irgendwann meinte der Typ von der Rezeption dann, dass kein Zimmer mehr frei ist, also ist Martina dann doch mitgekommen. Na also dann – geht doch ;-). Los geht’s! Auf Wiedersehen Alice Springs!
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